Sonntag, 16. Januar 2011

Weihnachtstrolle

Am 7. Januar 2011, einen Tag nach Heilige Drei Könige, fand unsere Aktion "Weihnachtstrolle“ (in Anlehnung an die isländische Sage der 12 Weihnachtstrolle) statt. Das Jahr war noch jung, Weihnachten noch nicht lange her, aber gerade lange genug, um uns die ausgedienten Weihnachtsbäume der Berliner zu Nutze zu machen, die dieser Tage an jeder Ecke am Straßenrand zu finden sind, wie sonst nur der Sperrmüll in Neukölln.
Bereits zuvor hatten wir in Heimarbeit Christbaumständer zusammengebastelt, um zumindest 12 ausrangierte Bäumchen noch einmal zur Geltung kommen zu lassen. Natürlich durfte auch der Christbaumschmuck nicht fehlen, in unserem Fall eine ganz besondere ''Christbaumkugel'', die dem äußeren Anschein nach einer Bombe täuschend ähnlich sah, wie man sie aus Comics und Trickfilmen kennt. Eine schwarze Kugel mit warnendem Totenkopfsymbol und Zündschnur. Je eine Bombe für jeden Baum.

Mit den Requisiten in der Tasche und dem Kameramann im Schlepptau machten wir uns am Abend auf den Weg und begannen unsere Route in Zehlendorf. Dort platzierten wir die ersten explosiven Bäume auf einem Schulhof, an der alten Zehlendorfer Eiche und in einem S-Bahn-Wagon, den wir mit dem Bäumchen alleine weiterfahren ließen. Auf dem Weg nach Steglitz brachten wir noch der Medeco-Zahnklinik einen besonders großen Baum mit Bombe.

Am S-Bahnhof Rathaus Steglitz ließen wir ein Bäumchen mit dem Fahrstuhl fahren und begaben uns dann nach Lankwitz, wo wir zunächst einen Weihnachtsbaum in einer Telefonzelle postierten, einen weiteren an einer Bushaltestelle auf die Bank setzten, den nächsten auf einem Lidl-Parkplatz aufstellten und einen Baum in der Sparkasse an einen Geldautomaten lehnten.
Wir setzten unseren Weg nach Tempelhof trotz Regen und Kälte fort und stellten vor dem Einkaufszentrum Tempelhofer Hafen einen Baum auf und hinterließen noch einen am Bahnsteig eines U-Bahnhofs.
Wir beendeten unseren Streifzug in einer Postfiliale, wo wir den zwölften Baum zusätzlich zur Bombe mit einem Paketschein versahen, der an''Stuttgart 21'' adressiert war.
Wir widmen diese Aktion
dem Schulsenat
dem Kaiser
der Berliner S-Bahn
der Bundesärztekammer
der Deutschen Bahn
der Deutschen Telekom
der Lidl-Personalabteilung
der BVG
den deutschen Banken
den städtischen Konsumtempeln
der Berliner U-Bahn
den Wasserwerfern von Stuttgart 21

und dem Anti-Terror-Paket